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Wie kann solidarische Bildungsfinanzierung nach dem Modell des Umgekehrten Generationenvertrags auch in anderen Teilen der Welt Wirkung entfalten? Schon länger beschäftigte diese Frage das Team der CHANCEN eG. Jetzt gründet sie eine unabhängige Tochtergesellschaft, die sich genau diesem Ziel verschreibt.

Der Hintergrund

Durch die Einführung des Umgekehrten Generationenvertrags (UGV) an mittlerweile 10 Partnerhochschulen baut die CHANCEN eG finanzielle Bildungshürden in Deutschland ab. Das Potenzial des UGVs beschränkt sich aber nicht auf Deutschland: Gerade in Schwellen- und Entwicklungsländern kann die Einführung des UGVs einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten, indem
dieser den Zugang zu Bildung erleichtert und gesellschaftlichen Aufstieg ermöglicht. Dafür
gründet die CHANCEN eG derzeit eine gemeinnützige Tochtergesellschaft, die Chancen International gGmbH (i.G.), mit dem Ziel, den UGV in andere Teile der Welt zu übertragen und ihn langfristig zu einem
etablierten, international anwendbaren Entwicklungskonzept weiterzuentwickeln.

Die Gründungsidee

Mit dem Übergang zur dienstleistungsorientierten und wissensbasierten Ökonomie in einigen
dynamisch wachsenden afrikanischen Ländern verbinden sich große soziale Chancen. Die veränderten
Anforderungen auf den jeweiligen Arbeitsmärkten gehen mit einer zunehmenden Bedeutung von Hochschulbildung einher. In den meisten afrikanischen Staaten ist zudem der Altersdurchschnitt sehr niedrig. Leider bleibt vielen ambitionierten jungen Menschen der Zugang zur Hochschulbildung aus finanziellen Gründen verwehrt. Hochschulen in Ländern wie Ruanda oder Südafrika suchen daher intensiv nach finanziell und sozial nachhaltigen Lösungen für die Studienfinanzierung.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ging die CHANCEN eG Anfang des Jahres 2016 eine Kooperation mit der Entwicklungsorganisation L’appel Deutschland e.V. und dem Lehrstuhl für Entwicklungsökonomik der Universität Witten/Herdecke ein. Gemeinsam haben die drei Partner die entwicklungspolitischen Potenziale des UGV-Modells weiter erforscht und Lösungen entwickelt, die die Abhängigkeitsspiralen klassischer Entwicklungsarbeit bewusst durchbrechen.

Im Rahmen einer in Ruanda und Südafrika durchgeführten wissenschaftlichen Studie wurden der gesellschaftliche Hintergrund sowie die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich
einer möglichen Implementierung des UGV an lokalen Hochschulen untersucht. Neben einem tiefergreifenden Verständnis für den lokalen Kontext, lieferte die Studie vor allem Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Studierenden und die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Untersucht wurde u.a. Folgendes: Welche Form von Unterstützung hilft den Geförderten, ihre Studienziele konsequent zu verfolgen? Wie kann die Integration von Bildungsaufsteigern in das neue, akademisch geprägte
Umfeld gelingen?
Umfragen ergaben, dass der angedachte Modellname „Reverse Generational
Contract“ – die direkte Übersetzung vom Umgekehrten Generationenvertrag – nicht identitätsstiftend auf die anvisierten Zielgruppen wirkte. Da aber die Identifikation mit dem Finanzierungsmodell einen Schlüsselfaktor für das Solidarmodell darstellt, wurde in Gesprächen mit Studierenden der neue Name „Income Share Agreement“ (ISA) gefunden.

Außerdem wurden die Arbeitsmärkte in Ruanda und Südafrika und ihre Relation zum jeweiligen Bildungssektor analysiert. In über 80 Workshops, Interviews und Gesprächen mit Entscheidern in Universitäten, Unternehmen und Anwaltskanzleien fand eine kritische Evaluierung der juristischen, finanziellen und operationellen Rahmenbedingungen in Hinblick auf eine mögliche Implementierung statt.

Mit Blick auf drei vielversprechende Partnerschaften mit führenden Bildungseinrichtungen überführt die CHANCEN eG die Ergebnisse der Studie derzeit in ein Pilotprojekt, das im Laufe des nächsten Jahres die ersten Studierenden finanzieren soll.

Die ausgewählten Universitäten nehmen durch ihre moderne, qualitativ hochwertige Lehre und ihre innovativen didaktischen Konzepte eine Vorreiterrolle in den lokalen Bildungssystemen ein. Dabei zeichnet sie insbesondere ihr holistischer Bildungsansatz aus. Viele der expandierenden, lokalen Unternehmen wünschen sich Absolventen mit Selbstvertrauen, die eigenständig arbeiten und Verantwortung übernehmen. Genau dieses Vakuum füllen die ausgewählten Hochschulen mit ihrem Schwerpunkt auf Persönlichkeitsbildung und der Förderung von Soft Skills.

Außerdem wurden die Arbeitsmärkte in Ruanda und Südafrika und ihre Relation zum jeweiligen Bildungssektor analysiert. In über 80 Workshops, Interviews und Gesprächen mit Entscheidern in Universitäten, Unternehmen und Anwaltskanzleien fand eine kritische Evaluierung der juristischen, finanziellen und operationellen Rahmenbedingungen in Hinblick auf eine mögliche Implementierung statt.

Die Hochschulen

Mit dem Übergang zur dienstleistungsorientierten und wissensbasierten Ökonomie in einigen
dynamisch wachsenden afrikanischen Ländern verbinden sich große soziale Chancen. Die veränderten
Anforderungen auf den jeweiligen Arbeitsmärkten gehen mit einer zunehmenden Bedeutung von Hochschulbildung einher. In den meisten afrikanischen Staaten ist zudem der Altersdurchschnitt sehr niedrig. Leider bleibt vielen ambitionierten jungen Menschen der Zugang zur Hochschulbildung aus finanziellen Gründen verwehrt. Hochschulen in Ländern wie Ruanda oder Südafrika suchen daher intensiv nach finanziell und sozial nachhaltigen Lösungen für die Studienfinanzierung.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ging die CHANCEN eG Anfang des Jahres 2016 eine Kooperation mit der Entwicklungsorganisation L’appel Deutschland e.V. und dem Lehrstuhl für Entwicklungsökonomik der Universität Witten/Herdecke ein. Gemeinsam haben die drei Partner die entwicklungspolitischen Potenziale des UGV-Modells weiter erforscht und Lösungen entwickelt, die die Abhängigkeitsspiralen klassischer Entwicklungsarbeit bewusst durchbrechen.

Im Rahmen einer in Ruanda und Südafrika durchgeführten wissenschaftlichen Studie wurden der gesellschaftliche Hintergrund sowie die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich
einer möglichen Implementierung des UGV an lokalen Hochschulen untersucht. Neben einem tiefergreifenden Verständnis für den lokalen Kontext, lieferte die Studie vor allem Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Studierenden und die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Untersucht wurde u.a. Folgendes: Welche Form von Unterstützung hilft den Geförderten, ihre Studienziele konsequent zu verfolgen? Wie kann die Integration von Bildungsaufsteigern in das neue, akademisch geprägte
Umfeld gelingen?
Umfragen ergaben, dass der angedachte Modellname „Reverse Generational
Contract“ – die direkte Übersetzung vom Umgekehrten Generationenvertrag – nicht identitätsstiftend auf die anvisierten Zielgruppen wirkte. Da aber die Identifikation mit dem Finanzierungsmodell einen Schlüsselfaktor für das Solidarmodell darstellt, wurde in Gesprächen mit Studierenden der neue Name „Income Share Agreement“ (ISA) gefunden.

Außerdem wurden die Arbeitsmärkte in Ruanda und Südafrika und ihre Relation zum jeweiligen Bildungssektor analysiert. In über 80 Workshops, Interviews und Gesprächen mit Entscheidern in Universitäten, Unternehmen und Anwaltskanzleien fand eine kritische Evaluierung der juristischen, finanziellen und operationellen Rahmenbedingungen in Hinblick auf eine mögliche Implementierung statt.

Mit Blick auf drei vielversprechende Partnerschaften mit führenden Bildungseinrichtungen überführt die CHANCEN eG die Ergebnisse der Studie derzeit in ein Pilotprojekt, das im Laufe des nächsten Jahres die ersten Studierenden finanzieren soll.

Die ausgewählten Universitäten nehmen durch ihre moderne, qualitativ hochwertige Lehre und ihre innovativen didaktischen Konzepte eine Vorreiterrolle in den lokalen Bildungssystemen ein. Dabei zeichnet sie insbesondere ihr holistischer Bildungsansatz aus. Viele der expandierenden, lokalen Unternehmen wünschen sich Absolventen mit Selbstvertrauen, die eigenständig arbeiten und Verantwortung übernehmen. Genau dieses Vakuum füllen die ausgewählten Hochschulen mit ihrem Schwerpunkt auf Persönlichkeitsbildung und der Förderung von Soft Skills.

 

  • Akilah Institute

    Das Akilah Institute ist das erste gemeinwohlorientierte College für Frauen in Ruanda. Es möchte jungen Frauen durch Bildung Wege in die ökonomische Unabhängigkeit aufzeigen und sie für Führungsaufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft qualifizieren. Akilah bietet Studienabschlüsse im Bereich Entrepreneurship, Informationssysteme und Hospitality Management an. Ab Juni 2018 sollen 400 Studentinnen ihr Studium am Akilah Institute via ISA finanzieren können.

  • Kepler University

    Die Kepler University in Ruanda wurde als Vorreiter der Integration von Massive Open Online Courses, sogenannten MOOCS, in ihr Curriculum bekannt. Mittlerweile erhalten alle Absolventen durch die Kooperation mit einer amerikanischen Universität anerkannte US-amerikanische Abschlüsse in den Bereichen Kommunikation, Gesundheitsmanagement und Management. Die Kooperation mit der Kepler University wird derzeit entwickelt, um auch hier in Zukunft Studierende zu finanzieren.

  • TSiBA College

    Bei dem TSiBA College in Südafrika handelt es sich um eine gemeinwohlorientierte Business School. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, talentierte Studierende aus finanziell schwachen Verhältnissen zu Führungspersönlichkeiten mit Sozialbewusstsein auszubilden. Das TSiBA College gewann in den letzten Jahren mehrere Preise für sein soziales Engagement und wurde von der Boston Consulting Group bezüglich seiner positiven sozioökonomischen Wirkung ausgezeichnet. Im Laufe des nächsten Jahres soll ein fünfjähriges Pilotprojekt am TSiBA College zur Finanzierung der Studiengebühren konkretisiert werden.

 

Werden Sie Unterstützer

Mithilfe von ISA ermöglicht die CHANCEN International gGmbH ambitionierten und talentierten jungen
Menschen den Schritt in die ökonomische Unabhängigkeit. Ab Juni 2018 sollen die Studiengebühren der Studierenden bei Akilah durch den UGV übernommen werden. Für die Finanzierung der Studiengebühren der ersten Generation von 400 Studierenden bei Akilah wird ein finanzielles Finanzvolumen von 620.000 Euro benötigt. Unser lokaler Partner Akilah wird die Hälfte des Finanzierungsvolumens durch Fundraising aus den USA finanzieren, der restliche Betrag wird durch europäische Stiftungsgelder getragen. Darüber hinaus führen wir derzeit Gespräche mit dem TSiBA College sowie der Kepler University über weitere Details zur Implentierung um bald auch deren Studierende zu unterstützen.

Erste Schritte auf dem Weg zu unserer großen Vision sind damit erfolgreich geschafft. Um unsere Ziele zu erreichen, freuen wir uns jedoch über jedwede weitere Unterstützung. Sie haben Ideen, Kontakte oder möchten mit ihrer Spende zum Gelingen beitragen? Nehmen Sie hierzu gerne Kontakt mit uns auf!

 

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