Liebe Anna, du hast einen langen Weg von Witten nach Berlin hingelegt und gehörst nun bereits seit zwei Monaten zum Team der CHANCEN eG. Erzähl uns gerne wie es dazu kam und wie es dir bisher so gefällt?
Naja ehrlich gesagt, von Berlin nach Witten und wieder zurück 😉 Ich kannte die Idee des UGV von der Uni Witten und fand sie schon immer cool. Vor allem war ich von dem Potential begeistert, in wie viele unterschiedliche Richtungen man das Modell ausweiten kann. Während meines Studiums wie auch privat habe ich mich viel mit Mikrofinanzlösungen im Entwicklungskontext beschäftigt. Ich fand Olaf, Flo und Batya mutig, sich mit der Idee nun in die weite Welt hinaus zu wagen. Und für mich persönlich ist die Möglichkeit super, über ein Praktikum Einblicke in ihre Arbeit und die Herausforderungen von CHANCEN zu gewinnen.
Mit deiner ansteckenden Begeisterung und deinem unermüdlichen Engagement hast du bei der Organisation des Launch Events für unsere Crowdfunding Kampagne am 15. November uns und allen Teilnehmer*innen einen sehr schönen Abend bereitet.
Hattest du Spaß bei der Organisation?
Ja, das waren zwei ganz abwechslungsreiche Wochen. Ich habe nicht nur den ruandischen Botschafter und sein Team kennen gelernt, sondern etwa auch das Siebdrucken: Das hat mir Luis von Imprenta näher gebracht, der unsere T-shirts gedruckt hat. Cool war auch, dass wir als Team und Genossenschaft zusammen gelaufen sind. Zwar hätten es noch mehr Läufer sein können; aber unserem Spaß bei dem Laufevent hat das keinen Abbruch getan.
Was sind neben dem Launch Event deine Aufgaben und was macht dir am meisten Spaß?
Ich bin eigentlich bei der CHANCEN eG im Bereich Finanzanalyse tätig. Es geht um die Weiterentwicklung unseres Berechnungsmodells für die Rückzahlungskonditionen des UGV. Da baue ich etwa eine Datenbank, die uns eine übergreifende Analyse der von uns finanzierten Studierenden und somit das Risiko unserer Ausleihungen ermöglichen soll. Das Projekt ist in verschiedenen Hinsichten herausfordernd wie auch spannend: Ich erarbeite neue Programme, um die Prozesse zu beschleunigen. Dazu muss ich analytisch wach sein, um die Datenbanken nicht unnötig kompliziert zu gestalten; und das Ganze muss so einfach und transparent wie möglich funktionieren, damit auch andere nach mir sie bequem benutzen können. Das Beste jedoch ist, dass ich mich nicht nur vielseitig entwickeln kann, sondern dass ich dies auch immer mit einem Bezug zu einem sinnvollen und zukunftsträchtigen Modell tun kann.
Du hast Philosophie, Politik und Ökonomik (PPE) in Witten studiert. Was macht diese Studienkombination für dich besonders?
Mir hat die Kombination die besondere Möglichkeit geboten, mich mit der Welt so wie sie ist zu beschäftigen und zugleich immer mitzudenken, dass es alles auch ganz anders sein könnte. Das ist bestimmt auch ein Grund für meinen unerschütterlichen Glauben daran, dass wir die Dinge in der Welt, die wir verändern wollen, angehen sollten und können.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Nach weiteren praktischen Erfahrungen geht es für mich ab Oktober 2019 voraussichtlich noch einmal eine Runde in die Uni für einen Masterabschluss, bei dem ich mich auf das Thema Mikrofinanzwesen konzentrieren möchte. Langfristig strebe ich an, wieder internationaler zu arbeiten. Da könnte mir gut vorstellen, im Impact Finance Bereich fündig zu werden. Wer weiß, da mir die Arbeit bei CHANCEN echt gut gefällt – vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, wieder zurückzukommen und ein paar neue Kooperationen von CHANCEN International in anderen Teilen der Welt aufzubauen 😉