Hallo Babra, wir begrüßen dich herzlichst im CHANCEN-Team und freuen uns, dich als unseren neuen Head of IT in Ruanda vorstellen zu dürfen. Erzähl uns doch gerne deine Geschichte. Seit wann interessierst du dich für IT?
Ich bin die Vierte von fünf Geschwistern und die einzige, die in die IT-Branche eingestiegen ist. Ich habe mein ganzes Leben lang öffentliche Schulen besucht und es schon immer geliebt, mich über das zu informieren, was aktuell weltweit passiert, besonders in der Welt der Technologie.
Während meiner High School Jahre entschied ich mich, in die IT-Industrie einzusteigen, indem ich Informatik und Management als Kombination belegte. Dann am College habe ich Informationstechnik am Akilah Institut studiert. Die IT Branche beeindruckt mich heute noch genau wie damals. Sie kann Herausforderung und Lösung zugleich sein. Trotzdem ist es etwas Greifbares, das uns Lösungen zur Verfügung stellt für die alltäglichen Probleme, mit denen wir konfrontiert werden.
Wie ist der Alltag für dich als Frau in der IT-Branche?
Meine tägliche Arbeit als Frau in der Tech-Branche kann ich nur als besonders positiv und interessant bezeichnen. Mir bietet sich täglich die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen. Das war aber leider nicht immer so: Ich erinnere mich an meine Zeit an der High School, als wir nur 5 Mädchen in der Klasse von 30 Schülern waren im Informatik und Management Unterricht. Es war nicht leicht für uns 5 Mädchen. Die männlichen Lehrer und Klassenkameraden haben jeden unserer Fehler genauestens beobachtet. Es wurde uns empfohlen, wenn wir auf die Universität gehen, die Fachrichtung zu wechseln oder eine andere Kombination zu wählen. Diese Entmutigung brachte drei meiner Kommilitoninnen dazu, das Studium abzubrechen.
Was hat dir geholfen, durchzuhalten?
Innerhalb meiner Familie gab es Meinungsverschiedenheiten darüber, wie und ob ich mit dem IT und Management Studium weitermachen kann. Sie sind davon überzeugt, dass Frauen besser im Finanzwesen untergebracht wären. Nur mein Vater unterstützte mich schon immer in meinem Vorhaben, weil er meinen Standpunkt verstand und mir erlaubte, das zu tun, was ich tun wollte. Ich motivierte mich stets mit dem Satz: “Wenn du etwas wirklich willst, dann lass dich von niemanden davon abhalten!“.
Am Akilah Institut hat sich dann alles zum Positiven gewendet. Es war ein tolles Gefühl für mich, gemeinsam mit den anderen Frauen Neues zu lernen und Herausforderungen zu bewältigen. Das Akilah bietet seinen Studentinnen im Rahmen des Work-Study Programs die Möglichkeit, sich auf ausgeschriebene Stellen innerhalb des Fachgebietes im Institut zu bewerben, um neben dem Studium etwas Geld zu verdienen und Erfahrungen zu sammeln. Im Bewerbungsprozess musste man Wettbewerbsfähigkeit zeigen, schließlich wollten auch andere Kommilitoninnen am Programm teilnehmen. Ich habe mich um die Stelle als Assistentin im Datenmanagement beworben und habe die Stelle glücklicherweise für 6 Monate bekommen. Im Anschluss bot sich mir nochmals die Gelegenheit ein Praktikum am Akilah zu absolvieren. Ich bewarb mich auf die Stelle der Assistentin des Salesforce-Administrators für die Bereiche Monitoring und Evaluation. Diese positive Erfahrung hat mich schlussendlich zu CHANCEN International als IT-Administratorin geführt.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Mein 3-Jahres-Ziel ist es, Salesforce-Beraterin zu werden, und mein 10-Jahres-Ziel ist es, ein System zu entwickeln, das sich mit der Gesundheitsbranche befasst.
Vielen Dank für deine tollen Antworten! Wir freuen uns auf unsere Zusammenarbeit!