Lydia Behrend
Humanmedizin, MHB
Hallo, ich bin Lydia und studiere im ersten Semester Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Brandenburg. Bis zu diesem Studienplatz war es ein weiter Weg, doch nun bin ich überglücklich, in einem Medizinstudiengang gelandet zu sein, der meinen Idealvorstellungen sehr nahekommt.
Ich war lange auf der Suche nach einem fachlich exzellenten Medizinstudium, in dem ich mich auch als Persönlichkeit weiterentwickeln und frei entfalten kann. Die Förderung kommunikativer Fertigkeiten und sozialer Fähigkeiten an der MHB gibt mir nun genau dazu die Möglichkeit. Besonders spannend am ganzheitlichen Ansatz der MHB finde ich, wie der Bogen von den breit angelegten naturwissenschaftlichen Grundlagen zu den menschlichen Bezügen der Medizin und den damit verbundenen geistigen Fragen gespannt wird. Denn im Patientenkontakt ist es ebenso wichtig, die jeweilige Lebenssituation zu erfassen, da sie nicht selten die eigentliche Ursache des gesundheitlichen Problems darstellt. An der MHB werden wir dafür sensibilisiert, eine ganzheitliche Perspektive auf die Patienten einzunehmen, die über die rein medizinischen Aspekte hinausgeht bzw. nicht beim medizinischen Problem endet. Die große Offenheit gegenüber alternativen Standpunkten und medizinischen Ansätzen ermutigt mich, mir selber ein Bild vom Stand der Wissenschaft zu machen, mich mit verschieden wissenschaftlichen Schulen auseinanderzusetzen und dadurch meine Urteilsfähigkeit zu schärfen.
Anderen Menschen zu helfen, empfand ich schon immer als sinnstiftende Tätigkeit. Nach meinem Abitur konnte ich bei einem Pflegepraktikum, einer Ausbildung zur Rettungsassistentin und während eines notfallpädagogischen Einsatzes im Irak in verschiedenen Kontexten Praxiserfahrung sammeln. Immer wieder musste ich empathisch auf schwer traumatisierte Menschen zugehen. Dabei kam ich zu der Überzeugung, dass die Medizin auch eine Sozialwissenschaft ist. Neben dem methodisch sinnvollen Vorgehen wollte ich auch lernen, wie eine fruchtbare Beziehung zwischen Ärztin und Patient gestaltet werden kann. Dieses Profil erkannte ich in dem Modellstudiengang in Witten/Herdecke, für den ich mich dann auch bewarb. Trotz meiner großen medizinischen Vorerfahrung und starken fachlichen Begeisterung wurde ich leider abgelehnt. Ich konnte persönlich erfahren, welch große Lücke zwischen dem Bedaf an Medizinstudienplätzen und dem Angebot klafft – trotz des herrschenden Fachkräftemangels. Umso dankbarer bin ich nun, an der MHB studieren zu können, die als junge innovative Hochschule einen ähnlichen Weg wie Witten einschlägt, und dazu noch den ländlichen Ärztemangel angeht. Dank der CHANCEN eG können alle, die menschlich und fachlich geeignet sind, an dieser erfreulichen Entwicklung teilhaben.