Sebastian Wyrwall
Game Production, Games Academy
Computerspiele und virtuelle Welten faszinieren mich schon seit meiner Jugend. Um einen Einblick in die praktische Spieleentwicklung zu erhalten, entschied ich mich daher im Anschluss an mein Abitur für den Spieleentwickler Blizzard Entertainment in Irland zu arbeiten. Bei Blizzard konnte ich hautnah miterleben, welch vielfältige Aufgabenbereiche die Spieleproduktion umfasst. Neben Programmierern und Game-Designern und Produzenten arbeiten auch Soundtechniker und Zeichner an der Produktion mit. So fließt technisches und gestalterisches Fachwissen in einem produktiven Austausch zusammen. Diese Diversität begeisterte mich und verstärkte meinen Wunsch, mich im Bereich der Spieleentwicklung weiterzubilden. Da ich mich aber eher als Generalist mit Stärken im kommunikativen und sozialen Bereich sehe, entschied ich mich für eine duale Ausbildung zum Game Producer an der Games Academy. Game Producer leiten das Entwicklerteam in allen Phasen der Produktion an. Sie behalten den Überblick und koordinieren die
Beiträge der verschiedenen Teammitglieder. Außerdem übernehmen sie die Vermarktung der Spiele und den Kontakt mit Verlegern.
Um diese Kompetenzen zu fördern legt das Curriculum der Ausbildung den Schwerpunkt auf die Vermittlung moderner, agiler Managementmethoden wie z.B. Scrum. Diese kommen ohne klassische hierarchische Strukturen aus und lassen innerhalb des Teams genügend Raum für eine selbstbestimmte, eigenverantwortliche Arbeitsweise. Die Teamarbeit im Rahmen der Ausbildung erlebe ich als besonders abwechslungsreich. Als Producer nehme ich dabei immer wieder verschiedene Rollen ein: Mal bin ich als Berater, mal als Konfliktlöser, mal als Entscheider gefragt.
An der Games Academy begeistert mich, wie praxisnah wir die Inhalte vermittelt bekommen. Im Laufe eines jeden Semesters durchlaufen wir in einem interdisziplinären Team ein Projekt: Am Ende steht ein spielfähiger Prototyp oder ein fertiges Spiel als Ergebnis. Letztes Jahr entwickelte unser Team einen etwas unkonventionellen Prototyp, der aber positive Resonanz fand. Im Anschluss an unsere Präsentation bekundete sogar ein Spieleverleger sein Interesse, der das Spiel mittlerweile zur Marktreife weiterentwickelt.
Nach meinem Abschluss möchte ich mich gerne selbstständig machen. Ob ich im Bereich der Spieleproduktion bleibe, weiß ich aber noch nicht. Viele meiner erworbenen Kompetenzen sind auch in anderen Kontexten gefragt. Dank der flexiblen, einkommensabhängigen Rückzahlungen meiner Ausbildungsgebühren bin ich nicht auf das höhere Gehalt eines großen Entwicklerstudios angewiesen, sondern kann weiter meine Herzensprojekte verfolgen!