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Die aktuelle Corona-Krise betrifft uns alle. Auf verschiedenen Ebenen ist unser Leben aktuell eingeschränkt. Die meisten Geschäfte, Restaurants, Bars und andere Einrichtungen mussten geschlossen werden, um einer weiteren Ausbreitung des Virus entgegen zu wirken. Welche Auswirkungen das auf die verschiedenen Mitglieder der Gesellschaft hat, wird erst nach und nach klar. Manche trifft es härter als andere. Als Team der CHANCEN eG können wir uns glücklich schätzen, dass wir problemlos remote arbeiten können. 

Die Finanzierung der von der CHANCEN eG im UGV übernommenen Studiengebühren wird durch die aktuelle Lage nicht beeinflusst. Wir unterstützen unsere Studierenden nach wie vor mit UGVs und können auch weiterhin neuen Bewerber*innen ein Studium finanzieren. 

Uns ist aber bewusst, dass viele (unserer) Studierenden durch die aktuelle Situation ihren Nebenjob, beispielsweise in der Gastronomie, nicht weiter ausüben und so in finanzielle Schwierigkeiten geraten können. 

Nach wie vor ist es das Ziel der CHANCEN eG, dass sich jede Person bestmöglich weiterbilden kann (unabhängig von ihrem finanziellen und persönlichen Hintergrund), daher haben wir für euch Finanzierungsratschläge in dieser besonderen Zeit gesammelt. 

Darüber hinaus wurde an vielen Hochschulen der Start des Sommersemesters verschoben. Nachfolgend einige Tipps, wie ihr eure Zeit sinnvoll nutzen könnt.

1. Lage analysieren

Zunächst ist es wichtig, sich klar zu machen, welche Ausgaben und Einnahmen man hat. Einnahmen durch den Nebenjob fallen zunächst eventuell weg, aber vielleicht sparst du ja an Ausgaben, da du etwa weniger Geld für Freizeitaktivitäten, Fahrkarten oder Urlaub ausgibst.

Im Folgenden siehst du eine Übersicht, die dir helfen kann, eine Bilanz zu ziehen.

2. Finanzierungsquellen vergleichen

Übliche Finanzierungsquellen für den Lebensunterhalt, wie zum Beispiel Stipendien, Kredite und BAföG, sind dir wahrscheinlich schon bekannt, da du dich bereits vor dem Studium damit auseinandergesetzt hast. Falls deine Ausgaben aktuell über deinen Einnahmen liegen, lohnt es sich vielleicht dennoch, dich nochmal mit deinen Optionen auseinander zu setzen. Einen guten Überblick findest du in unserem Finanzierungsleitfaden.

Insbesondere ein KfW-Kredit oder ein Bildungskredit der Bundesregierung können zur Überbrückung von Finanzierungsengpässen helfen.

Eine positive Nachricht ist, dass das BAföG weiterhin gezahlt werden soll, auch wenn die Hochschulen geschlossen werden und Vorlesungen ausfallen. Die Bundesbildungsministerin sagt hierzu, dass es ihr wichtig ist, dass BAföG-Geförderte durch die Corona Pandemie keine Nachteile erleiden. Auch Erstsemester sollen BAföG erhalten, unabhängig davon, ob ihre Hochschule Kurse verschiebt oder nicht. Studierenden, die aufgrund von Corona ihre Regelstudienzeit überschreiten, sollen “in den allermeisten Fällen” ihre BAföG-Berechtigung behalten. 

Für kurze Zeit bietet myStipendium auch ein sogenanntes Alltagshelden-Stipendium, in Höhe von 500 Euro pro Monat für 12 Monate. Es werden engagierte Studenten gefördert, die Einsatz in der Corona-Krise zeigen und ihren Mitmenschen helfen. Bewerbungsfrist ist der 15. Mai.

3. Neuen Job suchen

Eine weitere Möglichkeit um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, ist den Nebenjob spontan zu wechseln. Auf der einen Seite fallen unglaublich viele Jobs weg, aber auf der anderen Seite wird in manchen Branchen gerade besonders viel Unterstützung gebraucht. 

Die Landwirtschaft zum Beispiel ist auf saisonale Hilfskräfte angewiesen; normalerweise kommen diese vor allem aus Osteuropa. Diese dürfen aber wegen Grenzschließungen aufgrund der Pandemie nicht mehr einreisen und so fehlen in der Erntehilfe ca. 300.000 Arbeitskräfte. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat daher ein Portal eingerichtet, das auf die Vermittlung solcher Stellen ausgerichtet ist.

Weiterhin gibt es systemrelevante Jobs, die, wie der Name schon sagt, weiterhin wichtig sind und in denen aufgrund der Krise vermehrt Hilfe benötigt wird. Auf Jobmensa.de findest du momentan insbesondere viele befristete Jobangebote im Einzelhandel. Bei #heldinnengesucht findest du auch Jobangebote in der Nachbarschaftshilfe und Pflege. 

Außerdem ist das Gesundheitssystem momentan extrem beansprucht. Gesundheits- und Krankenpfleger*innen und Ärzt*innen kommen gerade vielerorts an ihre Grenzen und die Sorge wegen eines Mangels an Pflegekräften ist groß. Daher stellt etwa die Einstein Stiftung der Berliner Charité über „Einstein Student Support for Corona Medical Emergency“ 300.000 Euro zur Verfügung. Damit sollen Medizinstudent*innen, die vorübergehend in der medizinischen Grundversorgung zum Einsatz kommen, vergütet werden. Als Medizinstudent*in kannst du dich an deiner Universität über mögliche Einsatzformen informieren. 

Wer einen medizinischen Hintergrund oder Callcenter-Erfahrung mitbringt, kann auch die Corona-Hotlines unterstützen.

Falls du einen neuen Job aufnimmst, lohnt es sich nach wie vor, bestimmte Einkommensgrenzen zu berücksichtigen. So liegt der jährliche Steuerfreibetrag für Studierende bei 9.408 Euro im Jahr (das entspricht 784 Euro monatlich). Wenn du diesen Jahresbetrag überschreitest, musst du auf das über der Grenze liegende Einkommen Steuern zahlen und hast somit womöglich wenig Vorteile durch deine zusätzliche Arbeit. Auch wenn du im Monat mehr als 450 Euro verdienst, zieht der Arbeitgeber bereits automatisch eine Lohnsteuer ab. Diese Steuern kannst du aber am Ende des Jahres über deine Einkommenssteuererklärung zurück kriegen.

Wenn du unter 25 Jahre bist und noch über deine Eltern oder Ehepartner*in familienversichert, darf dein Monatseinkommen nicht über 450 Euro liegen. Andernfalls werden Beiträge für die Krankenversicherung von monatlich über 100 Euro fällig.

4. Gratisangebote nutzen

Falls du aktuell ein Urlaubssemester einlegen musst, dich aber trotzdem weiterbilden möchtest, stehen dir  zahlreiche, größtenteils kostenlose Kurse und Angebote zur Auswahl.

Classcentral listet ca. 600 Online Kurse von über 190 Universitäten zu den verschiedensten Themen in verschiedenen Sprachen.

Wenn du dich speziell für Coding Kurse interessiert, schau doch mal bei Codecademy vorbei. Die Bildungsplattform bietet aufgrund der aktuellen Lage über 10.000 kostenlose Stipendien für Abiturient*innen und Student*innen an. Damit bekommst du den gleichen Zugang wie zahlende Kursteilnehmer*innen und somit Zugriff auf Materialien, Projekte und vieles mehr.

Für besonders effizientes Lernen bietet Getabstract Gratiszugang zu Zusammenfassungen tausender Sachbücher. Von Klassikern und Wirtschaftsbüchern bis zu Weltliteratur ist hier alles dabei. Der Zugang läuft am 18. Mai automatisch ab.

Um das Wegfallen von persönlicher Kommunikation zumindest etwas auszugleichen, bieten viele Unternehmen gratis befristete Abonnements an, die Videokonferenzen mit vielen Personen ermöglichen. Dazu gehören zum Beispiel LifeSize, Pronto, TeamViewer oder Discord. Sie bieten verschiedene Vorteile, sodass du dir selbst das für dich passendste Tool aussuchen kannst. Die Süddeutsche Zeitung hat hierzu und zu weiteren nützlichen Apps und Programmen einen netten Artikel verfasst. 

Eine große Sammlung an (Live-)Streams, von Musik über Yoga Sessions zu Home Workouts, gibt es auf der Seite dringeblieben.de. Hier findest du immer was Spannendes, da auch (schon) vergangene Streams gespeichert werden. 

Auch mit kostenlosen Gehirnjogging-Apps à la Quizduell, Peak, Left vs. Right: Gehirntraining kann man sein Gehirn auf spaßige Art auf Trab halten.

5. Sich gegenseitig unterstützen

Wir hoffen, unsere Übersicht konnte euch eine gute Orientierung bieten und Möglichkeiten und Lösungen aufzeigen.

Den meisten von uns geht es verhältnismäßig gut und wir können uns glücklich schätzen, ein Dach über dem Kopf zu haben und größtenteils gesund zu sein. Lasst uns in diesen Zeiten besonders viel Wert auf ein freundliches Miteinander legen und uns gegenseitig unterstützen. 

Mitgliedern der CHANCEN eG bieten wir bei finanziellen Sorgen gerne eine Beratung an. Buch dir einfach einen Termin in unserer Finanzsprechstunde

Unsere Community in Ruanda ist von der Corona-Krise stärker betroffen als wir in Deutschland. Wer die Möglichkeit hat, kann unsere Tochtergesellschaft CHANCEN International gGmbH gerne durch Spenden unterstützen, damit das Studium unserer rund  1.300 Studierenden in Ruanda weitergehen kann. 

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