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Am 26.06.2022 fand unsere diesjährige Mitgliederjahresversammlung statt – erneut im virtuellen Rahmen über Zoom. Nach einer Begrüßung durch das Vorstandsmitglied Florian Kollewijn startete der informelle Teil der Veranstaltung. Studierende, Rückzahler*innen, Investor*innen und Mitarbeitende der CHANCEN eG hatten die Möglichkeit, sich in kleinen Gruppen in breakout rooms vorzustellen und kennenzulernen. 

Informeller Teil

Anschließend wurde über die Entwicklungen unserer Genossenschaft im Jahr 2021 berichtet. Die Solidargemeinschaft erhielt eine Garantie von der EU: Die EIF-Garantie von bis zu 6 Millionen € sichert ein Portfoliovolumen von bis zu 30 Millionen € ab. Zudem arbeiteten wir intensiv an der Vorbereitung der Finanzierung von Lebenshaltungskosten, die seit 2022 möglich ist. Bei der Anzahl der geförderten Studierenden verzeichneten wir ein Wachstum von 40 %, unser Netzwerk an Partnerhochschulen erweiterten wir um 10 %. Eine der wichtigsten Neuigkeiten: Nach den planmäßigen Verlusten der letzten Jahre erzielte unsere Organisation zum ersten Mal einen Jahresüberschuss! Zukünftig sind ebenso Überschüsse geplant, um die planmäßig in den Anfangsjahren aufgelaufenen Verluste auszugleichen. Ziel sind hierbei keine hohen Gewinne, sondern leicht profitabel zu bleiben, um alle Kosten zu decken und Dividenden auszuzahlen. Auch das Impact Investing war ein voller Erfolg: Die nächste Wachstumsphase wird mit Eigenkapital und Mezzaninekapital von 9 Mio €  finanziert.

Im Anschluss ging Nathalie Hubschneider, Leiterin des Studierenden- und Partnerservice, zum Wachstum und der Skalierbarkeit ins Detail. Trotz schwieriger Lage für Studienanfänger*innen und Hochschulen aufgrund der Pandemie schlossen wir 13 % mehr UGVs als im Vorjahr, förderten 11 % mehr Medizinstudierende im EU-Ausland und erhielten 21 % mehr Bewerbungen. Zudem verbesserten wir 2021 den Bewerbungsprozess und verkürzten die Dauer der Finanzierungsgespräche. Einen großen Fokus legten wir einerseits auf Medizinhochschulen in der EU. Andererseits haben wir unsere Fairness weiter ausgebaut und eine externe Antidiskriminierungsbeauftragte eingebunden, damit unser Bewerbungsprozess so diskriminierungsfrei wie möglich ist. Schließlich lag ein weiterer Schwerpunkt in der bereits angesprochenen Vorbereitung der Finanzierung von Lebenshaltungskosten. Die Entwicklung dieses neuen Produktes konnte erfolgreich vorangebracht werden und ermöglicht seit Anfang 2022 Studierenden der Humanmedizin, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwesen und Informatik sowie Bootcamp Teilnehmenden die Förderung des Lebensunterhaltes mit Auszahlungen von bis zu 5.000 € pro Monat.

Für unsere Tochtergesellschaft CHANCEN International berichtete die Geschäftsführerin Batya Blankers direkt aus Ruanda. Bei der Anzahl der geförderten Studierenden wurde bis Quartal 1 2022 ein Wachstum von 17 % erzielt und der gender split, also der Anteil an weiblichen Mitgliedern, liegt mit 79 % über dem geplanten Ziel. Die gGmbH legte 2021 viel Wert auf “Ecosystem Work”. Neben der Bildung einer Arbeitsgruppe des Ministeriums für technische und berufliche Bildung wurde gemeinsam mit dem Arbeitsministerium eine landesweite Umfrage an Absolvent*innen gestaltet und umgesetzt. Gemeinsam mit der University of Chicago begann die Forschung zum Rückzahlungsverhalten, um herauszufinden, was Personen zu und bei einer Rückzahlung motiviert. Zwei weitere Highlights: Für den Future of Work Fund wurden bereits 17 Mio $ an Funding akquiriert. Mit dem Future of Work Fund werden 10.000 Studierende in Subsahara Afrika finanziert, um einerseits einen hohen Impact zu erzielen und andererseits nachzuweisen, dass der UGV in afrikanischen Schwellen- und Entwicklungsländern funktioniert. Dafür hat die CHANCEN International ihr Angebot letztes Jahr auf Südafrika ausgeweitet: Gemeinsam mit einem lokalen Partner werden die ersten Studierenden mit dem Umgekehrten Generationenvertrag finanziert.

Als Abschluss des ersten Teils präsentierte Josephin Zwerenz aus dem Studierenden- und Alumniservice das neu entwickelte Mentoringprogramm. Auf eine interaktive Art setzten sich die Teilnehmenden der Veranstaltung mit ihren Befürchtungen und Herausforderungen beim Berufseinstieg auseinander. Folgend wurde der Rahmen des Programms gesteckt: Es handelt sich um eine ca. 12 Monate dauernde Unterstützung und Beratung, die individuell zwischen Mentor*in und Mentee gestaltet wird. Die CHANCEN eG steht hierbei unterstützend zur Seite.

Formeller Teil

Nach eineinhalb Stunden begann die Generalversammlung, in der die Mitglieder die Möglichkeit hatten, die Entwicklung der Genossenschaft durch Wahlen und Abstimmungen aktiv zu gestalten. Hierfür wurde das Tool “Votebox” genutzt. Mitglieder konnten somit anonym wählen, darüber hinaus bestand für Externe die Möglichkeit der Teilnahme an der Veranstaltung. Olaf Lampson, CFO der CHANCEN eG, führte vorab durch die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz 2021, um den Teilnehmenden eine fundierte Beschlussfassung zu ermöglichen. Erstmals hat die CHANCEN eG einen Überschuss von rund 40.000 € erreicht. Der Feststellung des Jahresabschlusses, dem Beschluss über die Gewinnverwendung sowie der Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurde durch die Generalversammlung zugestimmt. Im Anschluss stellten sich die zu wählenden Aufsichtsratkandidat*innen vor. Dr. Sandra Reich und David Reichwein wurden wiedergewählt; Christin Paul, Dr. Hans-Georg Beyer und Franziska Reh sind neue Mitglieder des Aufsichtsrates, der nun aus sieben Personen besteht.

Diese Personen standen zur (Wieder-)Wahl des Aufsichtsrates der CHANCEN eG

Darauffolgend wurde eine Satzungsänderung vorgenommen. Der Sozialausschuss wurde als neues Organ in die Satzung aufgenommen. Der Hintergrund: Durch die steigende Zahl an Rückzahler*innen ist es möglich, dass einige dieser Personen für ein Jahr nicht oder nicht ausreichend zahlen können, obwohl sie über dem Mindesteinkommen verdienen. Für diese Härtefälle sollen faire Lösungen – sowohl für die Genossenschaft als auch für die Betroffenen – gefunden werden. Hierfür ist der Sozialausschuss, nun institutionalisiert, ein passendes Werkzeug. Zudem erläuterte Reginie Sunder Raj, Antidiskriminierungsbeauftragte der CHANCEN eG, getroffene Vorkehrungen des Sozialausschuss, um implizite Biases zu minimieren und möglichst faire Entscheidungen zu treffen. Vanida Melanie Schwing, Melvin Rinkleff und Liv Reinhold wurden von der Generalversammlung in den Sozialausschuss gewählt.

Im Anschluss trafen sich einige Teilnehmende in der Nähe des Büros zum gemeinsamen Abendessen, um die virtuelle Veranstaltung mit persönlichem Austausch zu beenden.

Wir bedanken uns vielmals bei allen Teilnehmenden für die tolle Mitgliederjahresversammlung, die spannenden Fragen und Anregungen.

Bis zum nächsten Jahr!

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